1. Erstkontakt Schuldnerberatung
- Sie nehmen zuerst einmal Kontakt zur Beratungsstelle auf (telefonisch, online oder persönlich).
- Es wird dann ein erster Termin vereinbart. In Notfällen erfolgt auch oft eine sofortige Beratung.
2. Erstgespräch Schuldnerberatung
- Im ersten Gespräch wird dann Ihre aktuelle Situation besprochen: Einkommen, Ausgaben, offene Schulden, soziale und persönliche Umstände also Ihre individuelle Schulden- und Lebenssituation.
- Sie erhalten dann eine Erklärung, wie die Beratung weiter ablaufen wird und dann werden Sie gebeten, relevante Unterlagen mitzubringen: Kontoauszüge, Mahnungen, Verträge, Bescheide usw.
3. Schuldenanalyse
- Die Berater:innen erstellen dann gemeinsam mit Ihnen oder anhand der vorliegenden Unterlagen eine vollständige Gläubigerliste.
- Ihre Einnahmen & Ausgaben werden gegenübergestellt und dann kann sehr schnell geprüft werden, ob Sie überschuldet sind und welche Möglichkeiten zur Abhilfe (Schuldenregulieren oder ein Insolvenzverfahren) bestehen.
4. Maßnahmenplanung
Je nach Situation und Umfang der Schuldnerberatung werden folgende Maßnahmen vorbereitet:
- Verhandlungen mit Gläubigern (z. B. Ratenzahlung, Stundung, Vergleich oder doch ein Insolvenzverfahren).
- Antrag auf ein P-Konto zur Sicherung des Existenzminimums.
- Schuldenbereinigungsplan bei möglicher Einigung mit allen vorhandenen Gläubigern.
- Vorbereitung einer Privatinsolvenz oder Firmeninsolvenz, wenn keine außergerichtliche Lösung möglich ist.
5. Begleitung und Nachbetreuung
- Die Beratungsstelle unterstützt Sie bei der Kommunikation mit den Gläubigern, Behörden und Gerichten.
- Sie begleitet sie gegebenenfalls auch während eines beantragten Insolvenzverfahrens.
- Nach Klärung der Schuldenlage hilft die Beratung oft noch weiter, z. B. durch Budgettraining oder soziale Stabilisierung (je nach Absprache).
- Die Dauer der Beratung variiert stark – sie kann wenige Wochen bis mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Wichtige Unterlagen für die Schuldnerberatung
1. Persönliche Unterlagen
- Gültiger Personalausweis oder Reisepass
- Mietvertrag
- Kontoauszüge (der letzten 3 Monate)
- Aktuelle Lohn- oder Gehaltsabrechnungen (~ 3 Monate)
- Bescheide über Sozialleistungen, falls vorhanden (z. B. Bürgergeld, Kindergeld, Rente, Wohngeld)
2. Übersicht über Schulden
- Mahnschreiben, Inkassoschreiben, Vollstreckungsbescheide
- Gerichtliche Schreiben (z. B. vom Amtsgericht oder Gerichtsvollzieher)
- Kreditverträge, Handyverträge, Leasingverträge etc.
- Schufa-Auskunft optional (kostenfrei 1× jährlich möglich)
3. Laufende Verpflichtungen
- Nebenkostenabrechnungen
- Versicherungsverträge (z. B. Hausrat, Haftpflicht,..)
- Verträge mit Versorgern (Strom, Gas, Wasser)
- Nachweise zu Unterhaltsverpflichtungen (z. B. Unterhaltstitel)
4. Sonstiges
- Liste aller Gläubiger (wenn vorhanden) oder die gesammelten Gläubiger Schreiben (für den 1. Überblick).
- Übersicht über monatliche Ausgaben (Miete, Strom, Telefon/Internet, Abos etc..)
- Eventuell vorhandene Konto- oder Lohnpfändungen
Je vollständiger die Unterlagen, desto besser kann Ihnen die Beratungsstelle helfen. Es ist aber kein Problem, wenn anfangs etwas fehlt – die Berater helfen Ihnen auch die Übersicht nach und nach zu vervollständigen.